Häufige Fragen (FAQ) » Asbest ist krebserregend: Wo befindet sich Asbest und für welche Produkte wird es verwendet?
Asbest ist krebserregend: Wo befindet sich Asbest und für welche Produkte wird es verwendet?
Verwendung von Asbest: Wofür wurde Asbest in früheren Zeiten verwendet?
Asbest wurde erstmals im dritten Jahrhundert vor Christus erwähnt. Zu dieser Zeit wurde die ‚ewige Flamme‘ in Athen auf der Akropolis mit einem Docht aus Asbest betrieben. Römische Naturforscher berichten von Tischdecken und Tüchern aus sogenannten ‚unbrennbaren Leinen‘ bestehend aus Asbest, die mit Feuer gereinigt werden konnten. Karl der Fünfte beeindruckte im Mittelalter beispielsweise durch die Reinigung seiner Tischdecke mit Feuer seine Gäste.
Damals: Tischdecken aus Asbest, die im Feuer gereinigt wurden
Auch gibt es hier Berichte über Leichentücher für Könige und hohe Persönlichkeiten, die – bestehend aus Asbest – nach der Leichenverbrennung sicher vom Übrigen abgetrennt werden konnten. Dies und allgemein die Verwendung von Asbest konnten sich jedoch nur wohlhabende Menschen leisten, obwohl weltweit, von Europa bis China, über Asbest berichtet wurde.
Anfang des 19. Jahrhunderts, fand Asbest in der Neuzeit jedoch erstmals eine ernsthafte Verwendung: Die Asbestfasern wurden zu feuerfester Kleidung für Feuerwehrmänner verarbeitet. Schnell folgten Dächer und Wärmedämmungen aus Asbest, es entwickelten sich Unternehmen für Asbest, nachdem die hervorragenden Eigenschaften der Filtration des Asbests bekannt geworden waren.
Asbestzement zum Feuerschutz – die unbekannte Gefahr!
Ein Patent für Eternit wurde im Jahre 1900 in Österreich vergeben an den Inhaber einer Asbestwarenfabrik. Der Boom in der Verwendung von Asbest, Asbestzement und asbesthaltigen Stoffen & Materialien begann somit und es wurden unterschiedliche Produkte hergestellt, wie beispielsweise:
- Faserzement (auch Asbestzement/Eternit) für Dach-Wellplatten
- Verkleidungen von Fassaden, Dachschindeln, Rohre
- Blumenkästen u. -tröge, Knöpfe, Telefongehäuse
- verschiedene elektrische Teile u.v.m. aus Asbest
bzw. unter Verwendung von Asbest
Im 2. Weltkrieg wurden Postsäcke, Filter für Getränke, sogar Zahnpasta als Polierzusatz aus Asbest hergestellt. Tragende Teile in Gebäuden wurden mit Asbest zum Brandschutz bespritzt, ebenfalls wurde auf Schiffen und U-Booten Asbest zur Dämmung von Rohren und Leistungen verwendet.
Vorsicht: Asbest ist feuerfest – und wurde aus diesem Grund früher in vielen Materialien verwendet. Jedoch ist dies mit Gefahren verbunden & kann gesundheitsschädigend bis hin zu krebserregend sein!
Asbest: Vorsicht, giftig! Erfahren Sie mehr bei do Bauservice
Mit dem starken Boom und zunehmender Verwendung von Asbest stiegen auch die Gefahren für die Gesundheit. Bereits im Jahr 1900 wurde ‚Asbestose‘ als Krankheit entdeckt, in den frühen Fünfzigern wurde der Lungenkrebs als Folge von Asbestbelastungen als Berufskrankheit anerkannt und seit 1970 werden Asbestfasern offiziell als krebserregend bewertet. Anbei im Überblick:
- 1900 – Entdeckung von ‚Asbestose‘ als Krankheit
- 1943 – Anerkennung des Lungenkrebs als Folge von Asbestbelastungen
- 1970 – Asbestfasern werden offiziell als Krebs erregend bewertet
- 1979 – Verbot von Spritz-Asbest in Deutschland
- 1993 – Verbot von Herstellung von Asbest in Deutschland
- 1993 – Verbot der Verwendung von Asbest in Deutschland
- 2005 – EU-Verbot von Herstellung & Verwendung von Asbest
Als das Verbot von Spritzasbest kam, wurde zu dieser Zeit bereits Asbest in über 3.000 verschiedenen Produkten eingesetzt!
Vorsicht: Asbest ist Krebs erregend & muss von zertifiziertem Fachpersonal beseitigt werden
Dass es knapp Hundert Jahre dauerte, um von der Erkenntnis der Gesundheitsgefährung bis hin zum Verbot (GefStoffV) von Asbest zu gelangen ist größtenteils diverser Lobbyarbeit zuzuschreiben – so hat beispielsweise der ‚Arbeitskreis Asbest‘ durch engagierte Vertretung der Interessen im Namen der Zementindustrie und Hersteller die Gift-Klassifizierung in der Schweiz um ganze neun Jahre verzögert.
Asbest ist vor Allem in älteren Gebäuden zu finden – in/an Wänden und tragenden Teilen, in Dachpappen bzw. Dachwellblech, in Blumenkästen, Fassadenverkleidungen und Rohren. Hierzu bedarf es erfahrene und vor Allem zertifizierte Dienstleister, um mit modernen Methoden diese Gefahrstoffe zu erkennen und zu beseitigen – dies geschieht unter höchsten Sicherheitsmaßstäben und Verordnungen.
INFO: Wir führen keine Schadstoffsanierung und keine Asbest-Arbeiten mehr durch.